Gardam, Jane
Bell und Harry Roman
Bücher

Ferien und Freundschaften auf dem abgelegenen, bäuerlichen Land in Yorkshire.


Rezension

Die englische Autorin, in Deutschland mit ihrer Trilogie über „Old Filth“ populär geworden, hat ihren Roman bereits 1981 geschrieben. Darin setzt sie ihrer Heimat, dem „hohlen Land“, das seinen Namen früherem Bergbau verdankt, ein ebenso poetisches wie anschauliches Denkmal. Eine Londoner Familie sucht Zuflucht vor Lärm und Hektik in dieser kargen Gegend und mietet sich für viele Sommer im alten Bauernhaus der Familie Teesdale ein. Zwischen dem Stadtkind Harry und dem Bauernsohn Bell entsteht eine dauerhafte Freundschaft; gemeinsam durchstreifen sie das einsame Land und werden, ähnlich wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn, einmal in einer Höhle eingeschlossen. Abgesehen von solchen Zwischenfällen fließt die Handlung behäbig dahin, denn das Leben dort ist beschaulich, die Menschen skurril und eigenbrötlerisch, aber gänzlich ohne Falsch und Tücke. Gardams Schilderungen lassen eine Landschaft und einen Menschenschlag lebendig werden, weitab von allem, was modernes Leben ausmacht.

Romantisch, ein wenig ironisch und auch in der Übersetzung von großer sprachlicher Qualität dürfte dieser kleine Roman vielen Lesern gefallen.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Gardam, Jane Bogdan, Isabel

Schlagwörter: Ferien Provinz Einsamkeit einfaches Leben

Gardam, Jane:
Bell und Harry : Roman / Jane Gardam. Dt. von Isabel Bogdan. - München : Hanser Berlin, 2019. - 187 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-26199-0

Zugangsnummer: 39961
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher