Beni verbringt ein Wochenende bei seinen Großeltern.
Rezension
Benis Oma ist höchst chaotisch und neuerdings auch noch vergesslich. Da ist das tolle Piratenschiffbild plötzlich verschwunden, das er der Oma gemalt hat und auch von seinen drei Kippot ist keine zu finden, so dass Beni zum Schabbat eine Kippa seines Opas tragen muss. Was Oma aber nicht vergisst, sind die Geschichten von früher, als sie sich in einem südfranzösischen Dorf vor den Nazis verstecken musste und niemand wissen durfte, dass sie Jüdin ist. Benis Opa denkt dagegen nicht gerne an diese Zeit und möchte lieber „Mensch-ärgere-dich-nicht-spielen“.
„Ich möchte mit dem Buch auch zeigen, dass es eine gemeinsame Möglichkeit gibt, sich an die Nazizeit zu erinnern“, sagte die Autorin selbst über das Buch. Es ist ein Beispiel für Bilderbücher als Medien des kollektiven Gedächtnisses, die in Zeiten mit nur noch wenigen und bald gar keinen Zeitzeug:innen mehr, immer wichtiger werden. Lezzi fordert Kinder, aber vermeidet durch die Einbindung der Erinnerungen in das Alltagsgeschehen der Familie eine Überforderung.
Rezensent: Wiebke Mandalka
Personen: Lezzi, Eva Adam, Anna Heideck, Thorszen
Beni, Oma und ihr Geheimnis / Eva Lezzi u. Anna Adam. Fotografien: Thorsten Heideck. - Neuausg. - Berlin : Hentrich & Hentrich, 2022. - 31 S. : überw. Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-942271-07-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher