Bestseller in der BRD seit 1945 und ihre Einbettung in gesellschaftlich relevante Fragen und Probleme.
Rezension
Wie entstehen Bestsellerlisten, seit wann gibt es sie, welche Rolle spielen sie im öffentlichen Diskurs und inwieweit darf man den Listen und Verkaufszahlen vertrauen? Eines ist sicher: Bestseller lassen sich nicht gezielt produzieren; welche Bücher es zu welchem Zeitpunkt zu hohen Auflagen bringen, ist weder vorhersehbar, noch durch aufwendige Bewerbung steuerbar. Allerdings unternimmt der Autor den Versuch, die Erfolge im Nachhinein zu erklären. In vielen Bestsellern der unmittelbaren Nachkriegszeit spielen Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg eine große Rolle, etwa W. Borcherts "Draußen vor der Tür". In den 50er Jahren machte der kalte Krieg die Leser neugierig auf die Sowjetunion, etwa "Der Sowjetmensch". Nach der Wende, allerdings mit großer Verspätung, wuchs das Interesse am Leben in der ehemaligen DDR. Literaturpreise spielen eine Rolle, doch bleiben einige belletristische Erfolge ein Rätsel, letztlich auch der zunehmende Erfolg von Kinderbüchern bei Erwachsenen.
Dieses locker und allgemein verständlich geschriebene Buch ist für ältere Leser besonders verlockend, da es viele prägende Lektüre-Erlebnisse wieder ins Gedächtnis zurückruft.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Magenau, Jörg
Magenau, Jörg:
Bestseller : Bücher, die wir liebten - und was sie über uns verraten / Jörg Magenau. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2018. - 286 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-50379-1 geb. : EUR 22.00
Literaturgeschichte (Gesamt- und Einzeldarstellungen) - Signatur: Lb Mag - Buch