Bennett, Vanora
Bildnis einer jungen Frau Roman
Bücher

Meg, die kluge Adoptivtocher von Thomas Morus, wird von zwei Männern begehrt.


Rezension

Vanora Bennett nimmt das Porträt der Familie von Thomas Morus, gemalt von Hans Holbein den Jüngeren, als Grundlage für ihren Roman über genau diese Personen. Ein interessanter Ansatz, denn so lernt der Leser nach und nach alle Menschen um Thomas Morus kennen, die er bereits als Bild auf dem Buchumschlag gesehen hat. - Die Geschichte beginnt 1526, eine Zeit, in der in England der christliche Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten entbrannt ist. Als Holbein auf Morus trifft, ist er von dessen Charisma und Geist fasziniert. Auch Morus` Ziehtochter Meg bewundert ihren Vater, bis sie erkennt, dass er für den katholischen Glauben fanatisch eintritt. Holbein verliebt sich unsterblich in Meg, doch heiratet diese den sehr viel älteren Arzt John Clement. – Der Roman ist spannend geschrieben (mal erzählt Meg in Ich-Form, mal ein allwissender Erzähler), voller Intrigen und dunkler Geheimnisse. Es ist eine Zeit des Umbruchs, in der Humanisten wie Erasmus verzweifeln an der Radikalität der Glaubensverfechter. Die vielen Facetten der damaligen Zeit (Politik, Religion, Alltag) und der menschlichen Charaktere (Eifersucht, Liebe, Hass) lassen Bennetts Buch zu einem prallen, lebendigen und nicht zuletzt lehrreichen Historien-Schmöker werden.

Für den Bestand an historischen Büchern jederzeit wärmstens empfohlen!

Rezensent: Judith Richter


Personen: Bennett, Vanora König, Karin

Schlagwörter: England Neuzeit Glaubenskrieg

Bennett, Vanora:
Bildnis einer jungen Frau : Roman / Vanora Bennett. Aus d. Engl. von Karin König. - Frankfurt am Main : Krüger, 2007. - 494 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8105-0249-0

Zugangsnummer: 22672
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher