Verwirrung der Gefühle und des Kopfs. Ein Blick auf die 1980er Jahre aus der Perspektive eines Germanistikstudenten.
Rezension
Der fünfte Band der Chronik der BRD seit den sechziger Jahren trägt weiterhin stark autobiografische Züge. Nach dem Motto "alles ist gleich wichtig" berichtet der Autor über all die Zufälligkeiten, Trivialitäten und ernsthaften Beobachtungen, Gedanken und Erfahrungen seiner Hauptfigur. So erfährt der Leser viel über einen gegen sein bürgerliches Elternhaus rebellierenden jungen Mann, der auf der Suche nach dem für ihn passenden Studium und der richtigen Freundin weiterhin gern im Hotel Mama absteigt. Es geht sowohl um die grundsätzlichen Fragen nach persönlicher Bindungsfähigkeit, gesellschaftlicher Relevanz des Literaturstudiums, den Gefahren des Kalten Kriegs etc. als auch um die Erfahrungen bei Tramptouren durch Deutschland und Europa, beim Konsum von Alkohol und Drogen, beim Hören der Musik von Cohen, Dylan und der Klassik, beim Lesen von Arno Schmidt, Margret Mead oder Kempowski.
Wer die Studentenszene kannte oder jetzt kennenlernen will, ist hier richtig. Unter dieser Prämisse ist das Buch trotz des Umfangs und der sprunghaften Handlung leicht und amüsant zu lesen.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Henschel, Gerhard
Henschel, Gerhard:
Bildungsroman / Gerhard Henschel. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2014. - 572 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-455-40450-0 geb. : EUR 24.99
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