Vater-Sohn-Konflikt
Rezension
Moritz Liebig hat seit zwanzig Jahren keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern. Vater Karlheinz war dauerschlechtgelaunt und so gut wie nie freundlich – auch nicht zu seinen Kindern. In Rückblenden werden Szenen aus Moritz Kindheit und Jugend erzählt: Von einem Luxusbaumhaus, das der Vater nur gebaut hat, um den Nachbarn zu übertrumpfen, dabei aber einen kindgerechten Kletterzugang vergessen hat. Von zahlreichen Verboten, keinerlei emotionaler Anteilnahme und heftigen Streitereien zwischen den Eltern, für die oft die Kinder die Schuld bekamen. „Mama war immer auf seiner Seite. Immer… Sie war feige. Und die Dinge sind eskaliert. Sehr langsam. Sehr lange.“, sagt Moritz‘ Schwester Nina. Nun steht Karlheinz in Moritz` Café und informiert ihn, dass seine Mutter gestorben ist. Und jetzt will er auch sterben. Was dann folgt, ist keine rührselige Familienzusammenführung, sondern ein vorsichtiges Annähern - ein „Anrumpeln“ von Vater und Sohn.
Für Leser*innen, die sich für Familienschicksale interessieren.Rezensent: Christine Stockstrom
Personen: Stricker, Sven
Stricker, Sven:
Bin noch da : Roman / Sven Stricker. - Hamburg : Rowohlt Polaris, 2020. - 447 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-499-00195-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher