Autobiographischer skizzenhafter Roman der belgischen Diplomatenstochter über die ersten 20 Jahre ihres Lebens.
Rezension
Ähnlich wie in ihren Büchern "Die Metaphysik der Röhren" und "Mit Staunen und Zittern" geht es der Autorin um die heranwachsende Amélie, ihre Empfindungen, ihre Einschätzungen von sich und der Welt. Soll das noch Ironie sein oder ist das nicht im Gegenteil eine Egozentrik, die den Leser vor den Kopf stößt und einfach abstößt: „Ich war das Gegenteil eines Sklaven, nämlich Gott." oder „Mit sieben war ich der Überzeugung alles erlebt zu haben"? Aber auch stilistisch ist das Ganze nur schwer zumutbar. Oft bleibt es bei der unmotivierten Aneinanderreihung einfacher Sätze, auch das Ende des „Romans" läuft ins Leere. Als Aufhänger und zentrales Sujet wird der Hunger genommen: Lebens- und Liebeshunger, Hunger nach Süßigkeiten oder Alkohol. Aber auch hier: keine Antwort.
Nur für Nothomb-Fans. Der Diogenes Verlag muss wissen, wo die Grenzen liegen.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Große, Brigitte Nothomb, Amélie
Nothomb, Amelie:
Biographie des Hungers : Roman / Amelie Nothomb. Dt. von Brigitte Große. - Zürich : Diogenes, 2009. - 207 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-06697-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher