Ein verwaistes Geschwisterpaar landet beim strengen Onkel, der vielleicht doch mehr ist als eine wortkarge „Auster“.
Rezension
Die elfjährige Jack und ihr neunjähriger Bruder Birdie haben die ersten Monate nach dem Tod ihrer Mutter bei dem gutmütigen wie chaotischen Onkel Carl verbracht. Jetzt sollen sie zu dessen stillen Bruder Patrick. Zwar ist Patrick in Sachen Schulpflicht und gesunder Ernährung deutlich sorgfältiger, dafür zieht er sich ständig in seinen Schuppen zurück. Vor allem aber will er nicht verstehen, dass Birdie nun mal schrille Klamotten, Lipgloss und Nagellack mag. Das Leben bei der Mutter war viel lebendiger. Immerzu hatte sie verrückte Ideen, auch wenn es Tage gab, an denen sie nicht mehr aus ihrem Zimmer herauskam. Als Patrick von Birdie verlangt, sich wie alle anderen zu kleiden, reicht es Jack. Mit aller Kraft versucht sie ihren kleinen Bruder zu beschützen und merkt erst später, dass Patrick genau das auch will.
In diesem fabelhaften Familienroman geht es um die großen und kleinen Enttäuschungen im Leben, aber auch um die Chance eines Neuanfangs. Großartig beobachtet und geschrieben!
Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Nuanez, J. M. M. Kollmann, Birgitt
Nuanez, J. M. M.:
Birdie und ich : Roman / J. M. M. Nuanez. Dt. von Birgitt Kollmann. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2022. - 283 S. ; 22 cm - (Reihe Hanser). -
ISBN 978-3-423-64095-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher