Ein wiederaufgetauchtes Bild ist der Anlass für die Wiederaufnahme eines alten Vermisstenfalles in den Südtiroler Alpen.
Rezension
Die faszinierend lebendig wirkende Zeichnung einer jungen Frau, entstanden 1945, ist das letzte Bild eines angesehenen Malers, der in jungen Jahren als Partisan in den Bergen gekämpft hat. Seltsamerweise ist er seither verstummt und nicht ansprechbar. Als sich herausstellt, dass das Bild mit dem Blut eines menschlichen Herzens gemalt wurde, beginnen die Ermittlungen der erfahrenen, knapp 60jährigen Commissario und einem jungen Ispettore. Die Spuren führen in ein entlegenes Tal zwischen Italien und Slowenien, dort lebt ein über tausend Jahre alter Volksstamm mit eigener Kultur und Sprache. – Es sind nicht nur die facettenreichen, inhaltlichen Aspekte und die ausgefallenen Ermittlerpersönlichkeiten, die diesen Kriminalroman so besonders machen. Auch ist es die geheimnisvolle, melancholische Atmosphäre und der stimmig wechselnde Sprachstil, der dramatisch aufgeladene Szenen ebenso einfängt wie harmonische Natur- und Umgebungsbeschreibungen.
Düstere Ereignisse der Vergangenheit werden aufgedeckt und so vielschichtig mit dem gegenwärtigen Geschehen verknüpft, dass es am Ende etwas verworren wird. Dennoch sehr lesenswert.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Tuti, Ilaria Ickler, Ingrid
Tuti, Ilaria:
Bitterkalter Tod : thriller / Ilaria Tuti. Dt. von Ingrid Ickler. - München : Penguin, 2023. - 638 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-328-10818-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher