Blanca verschwindet, weg von ihrer Mutter und ihrem zermürbenden Lebensstil, hinein in ein Abenteuer ohne Halt.
Rezension
Blanca ist 'auf dem Weg' aufgewachsen. Mit ihrer Mutter ging es immer woanders hin, mit dem Zug, ohne Ticket, in eine neue Stadt, eine neue Schlafstätte. Mal in einem fremden Keller, dann wieder im Zelt oder in einer WG. Ein eigenes Zimmer hatte Blanca nur ein einziges Mal, auf einer italienischen Insel in der Nähe von Florenz. Das ist ihr Ziel, nach einem Streit mit ihrer Mutter haut sie endgültig ab und begibt sich ins Ungewisse, mit nur einem Ziel vor Augen. In einem ausladenden Stil beschreibt Blanca ihre Eindrücke. Träumend und voller Metaphern lässt sie den Leser/die Leserin an ihren tiefsten Gedanken teilhaben. Sie philosophiert, beobachet und bringt dem Leser/der Leserin das Gefühl von innerer Taubheit und Gefühlslosigkeit nahe, das sie ihr ganzes Leben begleitet. Mit einer etwas verwirrenden Zeitstruktur baut sie ihre Geschichte auf und findet immer wieder den Bezug zum aktuellen Geschehen. Wer Fragen liebt, die noch mehr Fragen aufwerfen, wird sich mit Blanca wohlfühlen.
Ein Buch für alle, die sich umgeben von Metaphern und Alltagsphilosophie zurechtfinden und mit Traurigkeit vertraut sind.Rezensent: Marie Dettmar
Personen: Lauenstein, Mercedes
Lauenstein, Mercedes:
Blanca : Roman / Mercedes Lauenstein. - Berlin : Aufbau, 2018. - 256 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03701-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher