Nach den Politthrillern „Vertigo" und „Diamantenstaub" des ägyptischen Bestsellerautors nun ein "Psychothriller".
Rezension
Als der Psychiater Jachja nach fünfjähriger selbst auferlegter Pause wieder in der forensischen Psychiatrie anfängt, ist sein erster Patient ein ehemaliger Kommilitone, der verdächtigt wird, seine Frau getötet zu haben. Geschah es im Wahn? Jachja versucht, die offensichtlich vorhandene Persönlichkeitsspaltung zu enträtseln, gerät dabei aber immer stärker selbst in Situationen, in denen er nicht zwischen realen und surrealen Erfahrungen unterscheiden kann. Drogen wie der „blaue Elefant“ verstärken seine Unfähigkeit, zwischen Wahrheit und Wahn zu unterschieden. Sie überträgt sich zunehmend auch auf den Leser. Als ein weiterer Mord geschieht, sieht Jachja sich als Mörder. Kann Lubna ihm helfen? Sie ist die Schwester des ehemaligen Kommilitonen und war früher mit Jachja liiert. Das Buch lässt bewusst viele Fragen offen und unterschiedliche Deutungen zu. Die arabische Auflage erschien bereits 2012 und wurde in Ägypten inzwischen bereits verfilmt und als Tanztheater auf die Bühne gebracht.
Wer gern Psychothriller liest und die arabische Erzählkunst mit ihrer bilderreichen Sprache mag, wird an dem Buch großen Gefallen finden. Durchaus empfehlenswert.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Mourad, Ahmed Battermann, Christine
Mourad, Ahmed:
Blauer Elefant : Thriller aus Ägypten / Ahmed Mourad. Dt. von Christine Battermann. - Basel : Lenos, 2018. - 416 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-85787-486-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher