Was wurde aus den Rebellen der ´68er Revolution?

---

Rezension

In einer alten Villa an der deutschen Küste treffen sich eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern. Sie alle verbindet das ehemalige 68er-Gefühl. Was ist aus ihrer Revolte gegen die herrschenden sozialen, kulturellen und politischen Normen geworden? Viele sind in ihren individuellen und gesellschaftlichen Beziehungen gescheitert; nur wenige haben an ihren Träumen festgehalten. Was hat vor allem die sexuelle Revolution den Frauen gebracht? Renate Schoof spricht vor diesem Hintergrund auch viele aktuelle politische Themen an, jedoch ohne sie eingehend zu diskutieren. Der Text ist oftmals nur ein „Anreißen“; die Erkenntnis z.B., dass Sexualität nicht Nähe bedeuten muss als Erkenntnis lapidar und zudem unbestritten. Ihr Fazit, dass nicht individuelles Versagen den Untergang der Ziele von 68 bedingt hat, sondern man sich in einem unvermeindlichen politischen Prozess befindet, mag tröstlich sein – ist jedoch auch eine nicht sehr befriedigende Antwort.

Höchstens für die angesprochene Generation interessant; andere Leserkreise wird der Titel kaum erreichen.

Rezensent: Christiane Spary

---

Personen: Schoof, Renate

Schlagwörter: Emanzipation Nähe 1968