Das muss man sich vorstellen: Ein Löwe im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg in Münster!

---

Rezension

Sybille Lewitscharoff flicht in ihre Schilderung Hinweise auf Hans Blumenbergs Werk ein, das auf Mythen und die Kraft von Metaphern verweist. Der Löwe war ihm vertraut. So ist es kein Wunder, dass er u.a. an das Gemälde `Hieronymus im Gehäus` von Dürer denkt, dem ja ein Löwe bei der Bibelübersetzung Gesellschaft leistet. Mit glänzender Sprachphantasie schildert Lewitscharoff das Miteinander von Philosoph und Tier. Der Löwe begleitet Blumenberg auch in den Hörsaal. Einige seiner Studenten geraten in seinen Bann. Da beginnt der zweite Handlungsstrang des Romans. Einerseits schwärmen sie für Blumenberg, suchen seine Nähe, andererseits nimmt das Leben dieser Nachachtundsechziger einen unglücklichen Verlauf. Der Löwe ist ihnen und dem Professor ein Trostspender. - Ein Roman voll mitreißendem Sprachwitz und nebenbei eine Hommage an den großen Philosophen Hans Blumenberg (1920-96).

Dieses anspruchsvolle Leseglück wird nachdrücklich empfohlen.

Rezensent: Christine Razum

---

Personen: Lewitscharoff, Sibylle

Schlagwörter: Philosophie