Martin, Peer
Blut und Schokolade
Buch

Die 18-jährige Manal besucht ihren Onkel in der Elfenbeinküste und lernt die Schattenseiten der Kakaoproduktion kennen.


Rezension

Nach dem Abitur fährt die 18-jährige Berlinerin Manal zu ihrem Onkel Mamadou, der eine Kakaofarm besitzt, um ihre Wurzeln zu suchen. Ihr Vater ist Deutscher, ihre Mutter stammt aus Côte d'Ivoire. Bei einem Spaziergang sieht sie hinter dem Stacheldrahtzaun der Nachbarplantage den gleichaltrigen Issa, der seinen kleinen Bruder Yaya befreien will. Denn dort werden verschleppte Kinder praktisch wie Sklaven gehalten und für die Kakaoernte eingesetzt. Manal beschließt zu helfen - und setzt damit eine Kette dramatischer Ereignisse in Gang. Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive Manals und Issas geschildert. In einem dritten Erzählstrang erzählt Manals Vater die Familiengeschichte seiner Frau, deren Vorfahren als Sklaven nach Amerika kamen. Eine bewegende, geradlinig geschriebene Geschichte über die Schattenseite der Kakaoproduktion, die schonungslos den brutalen Umgang mit kleinen Kindern und deren Verzweiflung und Ausweglosigkeit schildert. Keine leichte Kost, aber lohnend.

Spannender Jugendroman, der eine bewegende (Liebes-)Geschichte mit einem aktuellen Thema verbindet und zum Nachdenken über unsere Konsumgewohnheiten anregt.

Rezensent: Wolfgang Vetter


Personen: Martin, Peer

Schlagwörter: Afrika Kinderarbeit

Martin, Peer:
Blut und Schokolade / Peer Martin. - Hamburg : Dressler, 2021. - 476 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7513-0023-0 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2015/0984
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Mar - Buch