Nummi, Markus
Bonbontag Roman
Bücher

Innerhalb von zwei Tagen spitzt sich ein Drama um zwei vernachlässigte Kinder und drei überforderte Erwachsene zu.


Rezension

Diese sozialkritische, auf finnischen Zeitungsberichten sowie Dienstprotokollen beruhende Geschichte, wird aus der Sicht von vier verschiedenen Personen erzählt. Da ist zunächst der vernachlässigte neunjährige Tomi, der in seiner eigenen Comicwelt lebt, sich Doc Kilmore nennt und Prinzessin Mirabella retten muss. Tomi trifft im Supermarkt auf den Schriftsteller Ari, dem er deutlich zu machen versucht, dass er ein Mädchen retten muss. Ari sieht dies allerdings als Hirngespinst eines kleinen Jungen. Dieses Mädchen gibt es aber tatsächlich: Es ist die achtjährige Mirja, die von ihrer überforderten, alleinerziehenden Mutter Paula tagelang unversorgt in ihrem Zimmer eingesperrt wird. Und dann ist da noch die „Sozialmieze“ Katri, die bereits mehrmals Hinweise zu beiden Kinder bekommen hat, diese aber nicht in Zusammenhang bringen kann. Innerhalb von zwei Tagen spitzt sich sowohl das Drama um Tomi und Mirja, wie auch die Hilflosigkeit der überforderten Erwachsenen deutlich zu.

Eine spannende, brisante und aktuelle Lektüre zu einem wichtigen Thema, wobei die schnellen Perspektivwechsel für nicht so geübte Leser anfänglich etwas störend sein können.

Rezensent: Helena Schäuble


Personen: Nummi, Markus Moster, Stefan

Schlagwörter: Finnland Kindesmissbrauch Vernachlässigung

Nummi, Markus:
Bonbontag : Roman / Markus Nummi. Dt von Stefan Moster. - 1. Aufl. - Berlin : Suhrkamp, 2011. - 396 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-518-46276-8

Zugangsnummer: 29122
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher