Entwicklungs- und Gesellschaftsroman, angesiedelt in einem norddeutschen Dorf in den späten 1960er und 1970er Jahren.
Rezension
Schauplatz der komplexen Familien- und Zeitgeschichte ist Brandhagen, ein Dorf in der norddeutschen Provinz. All die großen und kleinen Begebenheiten, die die festgefügten Strukturen bewegen, ohne sie ernsthaft zu erschüttern, werden aus der Perspektive des Ich-Erzählers geschildert, ein zu Beginn des Romans etwa 5jähriger Junge. Dessen Familie ist der exemplarische Dreh- und Angelpunkt der gut 10 Jahre umfassenden Entwicklungs- und Gesellschaftsstudie. So wie sich der Beobachtungs- und Erlebnisradius des Heranwachsenden erweitert, erweitert sich auch der Erzählradius des Romans, beschränkt sich nicht mehr auf die engste Familie, Haus und Garten, sondern erweitert sich in die Umgebung, bis zum Ortsrand und darüber hinaus, erfasst die übrigen Bewohner Brandhagens. Hinrich von Haarens Roman steht stellvertretend für das, was wir alle erleben, wenn der Moment der Kindheit bricht und der schmerzhaften Erfahrung der (Selbst-)Täuschung der Augenblick der (Selbst-)Erkenntnis folgt, die Voraussetzungen für Aufbruch und Veränderung.
Feinfühliges und überzeugendes Zeitportrait trotz einiger Längen.Rezensent: Sabine Rohdenburg
Personen: Haaren, Hinrich von
Haaren, Hinrich von:
Brandhagen : Panorama einer kleinen Gesellschaft. Roman / Hinrich von Haaren. - Wien : Luftschacht, 2012. - 293 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-902373-94-6 geb. : EUR 23.00
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