Die Milieus von Rotlicht, Tattoo und Schamanismus in Wien und Osteuropa als Hintergrund für eine aktuelle Zeitkritik.

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Rezension

Ex-Inspektor Brenner hat im fortgeschrittenen Alter mit der ehemaligen Lehrerin Herta einen Glücksgriff gemacht. Seit sie ihren Schuldienst quittierte, kann sie viel lockerer mit ihrem Leben und dem Brenner umgehen. Das ist für das Zusammenleben der beiden gut. Da allerdings Herta die Reiseangebote von „Weltweit Wandern“ mit ihrem Hang zum Schamanismus verbindet, ist sie doch oft auf Wegen unterwegs, die dem Brenner fremd sind. In Hertas Abwesenheit fängt er an, auf dem Computer zu spielen und landet bewusst unbewusst auf den Seiten mit Heiratsangeboten von Russinnen. So kommt es zum Kontakt mit der schönen Nadeshda, die allerdings nur Hilfe für ihre noch schönere Schwester Serafima sucht. Serafima wurde als Foto-Model nach Wien eingeladen und ist seither verschwunden. Die Suche nach ihr nutzt Wolf Haas, um witzig, informativ und äußerst spannend über die Verzerrungsmuster in unserer Gesellschaft, im Freizeitverhalten und in den verschiedenen Ersatzreligionen unserer Zeit zu granteln.

Der „Haas-Sound“ bedient sich einer verkürzten, assoziationsreichen Sprache. So findet der Leser schnell in die Handlung und gleichzeitig in weitere Bedeutungsebenen.

Rezensent: Rüdiger Sareika

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Personen: Haas, Wolf

Schlagwörter: Zeitkritik Osteuropa Menschenhandel