Der Brief eines Sohnes über seine Gedanken und Gefühle zum selbstbestimmten Sterben seiner Mutter.
Rezension
Daniel de Roulets Mutter beschließt 97jährig mit Hilfe der Organisation Exit selbstbestimmt ihr Leben zu beenden. Sie ist blind und bettlägerig. Daniel de Roulet erfährt von diesem Wunsch und beginnt einen Brief an seinen verstorbenen Vater, einem kalvinistischen Pfarrer. Es ist fast mehr ein Tagebuch über seine Gedanken, Erinnerungen, Prägungen und eine Beschreibung, „wie alles abläuft". Doch das Buch ist keineswegs eine Gebrauchsanweisung zum Sterben. Es geht nicht um eine moralisch-ethische Fragestellung. Vielmehr geht es um die Frage nach dem Tod und was kommt dann. Für den Vater kam die Antwort aus seinem Glauben, seiner Religion. Der Sohn versucht jetzt seine Antwort ohne Religion und ohne Gott zu finden. Ein „unerschrockenes" Buch über den Tod, weil es von einer unerschrockenen Frau vor dem Sterben erzählt. Durch die Gedanken und Gefühle im imaginären Gespräch zwischen Vater und Sohn werden wir Lesenden eingeladen, selber Antworten zu finden.
Als gemeinsame Lektüre um über das Leben und den Tod und das selbstbestimmte Sterben ins Gespräch zu kommen gut geeignet.Rezensent: Christine Stockstrom
Personen: de Roulet, Daniel Hoffmann-Dartevelle, Maria
de Roulet, Daniel:
Brief an meinen Vater / Daniel de Roulet. Dt. von Maria Hoffmann-Dartevelle. - Zürich : Limmat, 2020. - 76 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-03926-004-1
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher