Khider, Abbas
Brief in die Auberginenrepublik Roman
Buch

Ein irakischer Migrant versucht 1999 von Libyen aus einen Brief an seine Freundin im Irak zu schmuggeln.


Rezension

Salim wurde wegen der Lektüre verbotener Literatur im Bagdad Sadam Husseins verhaftet und gefoltert. Seinem Onkel gelang es, ihn freizukaufen, so dass er fliehen konnte und sich nun als Bauarbeiter im Libyen Gaddafis durchschlägt. Da er seine Freundin im Irak nicht gefährden will, muss er darauf verzichten, ihr über den offiziellen Postweg zu schreiben. Als er von der Möglichkeit erfährt, einen Brief in den Irak schmuggeln zu lassen, setzt er seine letzten Ersparnisse ein und schickt ein anrührendes Dokument seiner Liebe auf den Weg. Damit beginnt ein Episodenroman, der die Personen der einzelnen Schmuggelstationen beschreibt. So kommen zuerst Mittelsmänner und Transportfahrer zu Wort, aber dann auch der Zensor und der Geheimdienstoffizier, denn schon längst ist die Schmugglerorganisation von Saddams Leuten unterwandert. Tempo und Spannung des Romans nehmen mit jeder Station des Briefs zu.

Die multiperspektivische Erzählweise eröffnet tiefe Einblicke nicht nur in die Diktaturen der arabischen Welt, sondern auch in die Herzen und Köpfe ganz unterschiedlicher Menschen.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Khider, Abbas

Schlagwörter: Spannung Irak Diktatur

Khider, Abbas:
Brief in die Auberginenrepublik : Roman / Abbas Khider. - Hamburg : Nautilus Verl., 2013. - 155 S ; 20 cm
ISBN 978-3-89401-770-5 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 0003/2542
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch