Versöhnung mit der Ex-Freundin Bernadette, das ist sein großer Wunsch zu Weihnachten. Kann eine Fee helfen?
Rezension
Nicht etwa der Nikolaus besucht den Ich-Erzähler am Weihnachtsabend, vor seiner Tür steht eine fremde Frau mit einem Rentier. Wie sich herausstellt, ist sie eine Fee, die ihm zum Fest drei Wünsche erfüllen kann. Mit beträchtlicher Verbitterung legt sie ihrem unfreiwilligen Gastgeber dar, dass ihre Möglichkeiten in dieser Hinsicht leider etwas eingeschränkt sind, da sie es noch nicht bis in die höheren Karriereränge der (männerbeherrschten) weihnachtlichen Märchenhierarchie geschafft hat. Beschränkt auf Immaterielles wünscht sich der Protagonist die Versöhnung mit Bernadette, der Frau, die ihn vor kurzem verlassen hat. Mit einigen Flaschen Rotwein, die sich die Fee ertrickst, geht der Abend feuchtfröhlich seinen Gang. Bernadette erscheint wirklich, die Tücken des geäußerten Wunsches werden jedoch erst in der Realisierung sichtbar. Mit angemessener Selbstironie liest Matthias Keller die Erzählung in leichter, moderner Sprache, die sich nahtlos in den Reigen aktueller Beziehungs-Problem-Geschichten einreiht.
Eine humorvolle Weihnachtsgeschichte ohne Kerzenduft und Lichterglanz, die einen entzaubernden Blick hinter die Kulissen einer sehr menschlichen weihnachtlichen Märchenwelt gewährt.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Borowiak, Simon Keller, Matthias
Borowiak, Simon:
Bring mir den Kopf vom Nikolaus : Ein Weihnachtsmärchen / Simon Borowiak. Gelesen von Matthias Keller. - Frankfurt : Eichborn, 2010. - 2 CDs ; 82 Min.
ISBN 978-3-8218-6337-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher