Der Roman stellt existentielle Fragen nach Familie, Partnerschaft, Liebe und Lebenssinn.
Rezension
Der Wiener Psychoanalytiker Dr. Robert Lenobel ist spurlos verschwunden. Das mailt seine Frau Hanna ihrer Schwägerin Jetti nach Dublin und bittet um einen schnellen Besuch. Jetti und Hanna sind durch eine Art Hassliebe zwischen Eifersucht, Rivalität und Solidarität miteinander verbunden. Zu ihrem Bruder Robert hat die jüngere Jetti eine enge Beziehung, denn die Geschwister waren durch eine schwierige Kindheit schon sehr früh auf sich allein gestellt. Auf verschlungenen Pfaden entwickelt sich langsam eine belastende Familiengeschichte über drei Generationen, in der die Erfahrung des Holocaust bei allen weit verzweigte Spuren hinterlassen hat. Jetti flüchtet vor ihrem Beziehungsdurcheinander mit zwei Liebhabern, die unterschiedlicher nicht sein können. Robert vertieft sich in philosophische und psychoanalytische Überlegungen, um sich selbst und seinem Leben auf die Spur zu kommen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Märchen, dessen Zusammenhang mit dem Text sich nicht so leicht erschließt.
Der Autor ist ein guter Sprecher, der die vielen Zwischentöne seines kunstvollen Erzählstils gut zum Ausdruck bringt. Sehr schwere Kost zum Hören, aber anregend zum Nachdenken.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Köhlmeier, Michael
Köhlmeier, Michael:
Bruder und Schwester Lenobel : Vollständige Lesung / Michael Köhlmeier. Gelesen vom Autor. - München : Der Hörverl., 2018. - 2 mp3-CDs ; 1288 Min.
ISBN 978-3-8445-3105-3 : EUR 26.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Köh - CD