Bewältigung eines sinnlosen Mordes durch die Bergung eines uralten Autowracks aus dem Lago Maggiore
Rezension
Wie hängt der Selbstmord Rembrandt Bugattis im Jahre 1915, der brutale, nicht wirklich aufgeklärte Mord an einem jungen Mann zur Fastnacht 2008 in Locarno und die Bergung eines seit vielen Jahren im Lago Maggiore versenkten Bugattis zusammen? In ihrem Debütroman deckt die Theaterautorin Loher auf ungewöhnliche Weise die Zusammenhänge auf. Der erste Teil besteht aus einem Tagebuchauszug Bugattis, Bruder des bekannten Automobilherstellers. Darauf folgt ein detaillierter, protokollartiger Bericht über den Tathergang und die beteiligten Personen am Mord an Luca Mezzanotte, der eher Verwirrung als Aufklärung bringt. Erst im dritten, poetischeren und emotionaleren Teil des Buches versucht der Taucher Jordi, ein Bekannter der Familie des Opfers, mit der Sinnlosigkeit der Tat umzugehen und setzt auf seine Weise, durch die Bergung des Autowracks, dem jungen Luca ein Denkmal. Der Roman wurde für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2012 nominiert.
Spannende, eigenwillige Erzählung, der tatsächliche Ereignisse zugrunde liegen und die die Vorstellungskraft des Lesers herausfordert.Rezensent: Stefanie Drüsedau
Personen: Loher, Dea
Loher, Dea:
Bugatti taucht auf : Roman / Dea Loher. - Göttingen : Wallstein, 2012. - 206 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1054-4 geb. : EUR 19.90
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