Ein persisch-deutsches Bilderbuch über Hölle und Paradies, Schuld und Unschuld.
Rezension
Ein junger Fahrer soll einen Bus voller Passagiere in die Hölle bringen. Aber auf dem Weg beginnen die "guten Höllenmenschen" zu sprechen: Sie alle haben Schuld auf sich geladen, um einem anderen Menschen zu helfen. Bei der letzten Weggabelung biegt der Fahrer nach rechts ab, denn dort geht es ab ins Paradies. Diese schmucklos erzählte Geschichte ohne bestimmen Ort oder Zeit und ohne individuelle Namen erinnert an eine religiöse oder märchenhafte Parabel über die Verstrickung der Menschen in ein schuldhaftes Dasein und die Vergebung ihrer schuldlosen Schuld. Wir lesen, wie in der arabischen Schrift üblich von hinten nach vorne, so dass wir am Ende des Buches auf die erste Seite gelangen. Die Illustrierung ist bunt und leuchtend, teilweise mit Ritztechnik durchgeführt. Wir entdecken realistische Details, den Bus, Fische im Wasser und zarte Blumen am Wegesrand, aber sie schweben von ihrer Umgebung losgelöst über die Blätter und suggerieren eine traum- und märchenhafte Atmosphäre.
Die etwas simple Botschaft des Textes wird durch die fantasievollen, lebensfrohen und verfremdenden Illustrationen ins Heitere gezogen. Deshalb für Kinder ab 3 J. geeignet.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Chalatbarie, Farideh Chosrawani, Scharareh
Busfahrt ins Ungewisse / Farideh Chalatbarie. Ill. von Scharareh Chosrawani. Dt. von Wolfgang Steinke. - Berlin : Ed. Orient, 2012. - 31 S. : überw. Ill. ; 22 cm. - Aus d. Pers.
ISBN 978-3-922825-85-2 geb. : EUR 16.90
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch