Der Roman, im Traditionshorizont des Western, tritt weit über die Genregrenzen hinaus und wird zur Zivilisationskritik.
Rezension
Will Andrews, Sohn aus reicher Bostoner Familie, Harvard Absolvent, und begeisterter Anhänger des amerikanischen transzendentalistischen Pfarrers und Philosophen Ralph W. Emerson, kehrt einer sicheren Karriere im Osten den Rücken und macht sich um 1870 auf die Sinnsuche im wilden Westen. Pantheistische Naturvorstellungen und die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben treiben ihn nach Butcher's Crossing in Westkansas, kurz vor den Rocky Mountains Colorados. Dort trifft er auf den harten Büffeljäger Miller, den Häuter Schneider und auf den einarmigen Ochsenkutscher Charley Hodge. - Miller erzählt von einer riesigen Büffelherde in einem abgelegenen Bergtal und Will, der sich selbst Suchende, finanziert eine Jagdexpedition. Das Tal ist von paradiesischer Unberührtheit, aber die Gier nach Fellen und der Jagdrausch verwandeln es in ein Schlachthaus. Bei ihrer Rückkehr nach dem harten Winter ist der Fellhandel zusammengebrochen, außer Vernichtung haben sie der Natur nichts gebracht.
Ein packender Roman, der mit den amerikanischen Gründungsmythen arbeitet und in grandiosen Bildern eine existentielle Kritik am Wesen des Menschen vorträgt. Für Anspruchvolle!Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Robben, Bernhard Williams, John
Williams, John:
Butcher´s Crossing : Roman / John Williams. Dt. von Bernhard Robben. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2015. - 364 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-423-28049-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher