Nur wenige Stunden der Begegnung zweier einsamer Herzen in einem Café, irgendwann in den 1920er Jahren ...
Rezension
„Kranes konditori“ (Originaltitel) ist vor 75 Jahren erschienen und wurde sechs Jahre später, 1961, von der dänischen Regisseurin Astrid Henning-Jensen verfilmt. Man merkt dem Buch durch seine gewichtige, schwere Erzählweise sein Alter an, und es erfordert einen literarisch bewanderten Leser, um diese schätzen zu können. „Cafe Krane“ ist der bekannteste unter Cora Sandels Romanen, vielleicht auch der schwierigste. Sie erzählt darin die Geschichte von Katinka Stordal, der künstlerisch-talentierten Schneiderin der Stadt, die unter unerträglicher Armut und dem Zeitdruck leidet. Einsam ist sie in diesem kleingeistigen, engen Ort, sitzt im Café, sinniert ratlos und lebensmüde; da trifft sie dort auf Hut-Svenne, den Hafenarbeiter, und beide beginnen sich dem anderen zu öffnen, zu erzählen von den Zufälligkeiten ihres Lebens am Rande der Gesellschaft, ihren Ängsten, der Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit – eine Begegnung, die bei den Dorfbewohnern schnell Argwohn weckt …
Für Leser anspruchsvoller und schwieriger Literatur, die sich mit tiefgehenden Lebensfragen auseinanderzusetzen gewillt sind.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Sandel, Cora Kicherer, Birgitta
Sandel, Cora:
Cafe Krane : Interieur mit Figuren / Cora Sandel. Dt. von Birgitta Kicherer. - Stuttgart : Urachhaus, 2019. - 221 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8251-5213-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher