Eine fiktive Antwort auf einen historischen Brief einer jungen Frau an Immanuel Kant.
Rezension
1791 schreibt eine junge Freiin aus Klagenfurt an Immanuel Kant nach Königsberg und bittet aus Liebeskummer um Rat. Die vom großen Philosophen entworfene Antwort wurde offensichtlich nie abgeschickt. Das verdeutlicht ein zweiter Brief der jungen Klagenfurterin aus dem Jahr 1793. Dies und der Suizid der jungen Frau im Jahr 1803 sind historisch belegt. Der „Einbriefroman“ ist eine fiktive Antwort eines jungen, redseligen Assistenten Kants. Er greift den Briefentwurf Kants auf, und sinniert über allerlei Sonderbares und Kurioses, das die junge Frau nur bedingt interessiert haben dürfte. Er interpretiert Schriften seines Meisters, analysiert den Zeitgeist im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts und vergleicht Kant mit anderen Größen. Anspielungen auf die Gegenwart lassen hinter dem fiktiven Assistenten immer wieder den emeritierten Literaturprofessor Alois Brandstetter erkennen.
Brandstetters „Einbriefroman“ ist gewitzt und klug, voller Ironie und voller Weisheit, trotz mancher Längen für viele ein Lesevergnügen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Brandstetter, Alois
Brandstetter, Alois:
Cant lässt grüßen : Roman / Alois Brandstetter. - St. Pölten : Residenz, 2009. - 234 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1526-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher