Kriminalroman um einen Straßenraub in Manhattan mit tödlichem Ausgang, zugleich ein faszinierendes Porträt New Yorks mit seinen vielfältigen sozialen und multiethnischen Milieus.

---

Rezension

Drei Männer werden nachts in der Lower East Side von zwei dunkelhäutigen Jugendlichen überfallen. Einer der drei wird dabei erschossen, die Täter fliehen. Der Hauptzeuge Eric Cash verwickelt sich bei den Vernehmungen in Widersprüche, doch der ermittelnde Detective bekommt Zweifel an seiner Schuld. Vordergründig beschreibt der Autor einen Kriminalfall und die Ermittlungen der Polizei. Doch dieser Roman (Ev.B. 11/51) ist viel mehr. Der Leser begleitet die Protagonisten durch die sozialen und multiethnischen Milieus von New York, die der bekannte Drehbuchautor Price mittels der verschiedenen sprachlichen Varianten, Ebenen und Nuancen hervorragend charakterisiert. Die Übersetzerin Maria Mandelkow hat diese Herausforderung des Originals - soweit ins Deutschen überhaupt übertragbar –hervorragend gemeistert. Herausgekommen ist das faszinierende Porträt einer Großstadt, hinter deren strahlender Fassade sich tiefe Risse zeigen, und seiner Menschen: desillusioniert, gebrochen, perspektivlos, gefangen in einem System aus Macht und Gewalt. Der Schauspieler Christian Berkel, bekannt aus der TV-Serie „Der Kriminalist“, trifft die unterschiedlichen Sprachstile der Figuren genau und vermittelt ausgezeichnet die kalte und trostlose Atmosphäre dieser Stadt.

Allen HörerInnen empfohlen, die sprachlich anspruchsvolle Romane mögen.

Rezensent: Wolfgang Vetter

---

Personen: Brekel, Christian Price, Richard

Schlagwörter: New York