Nach Allan Strattons beeindruckendem Jugendroman über Aids in Afrika („Worüber keiner spricht“) hier die Fortsetzungsgeschichte um das Schicksal der 17-jährigen Chanda und ihrer Geschwister.

---

Rezension

Chandas Krieg ist die Geschichte einer jungen Frau irgendwo in Afrika. Für sie ein Krieg an vielen Fronten: Sie kämpft um sich selbst und um ihre kleineren Geschwister, sie gerät sowohl in Konflikt mit den traditionellen Familienvorstellungen als auch in einen brutalen Bandenkrieg. In der neuen Heimat, fern der eigenen Familie, plagen Chanda schwere Albträume. Die Erlebnisse um den Aidstod der Mutter lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Zur Versöhnung mit den Verwandten fährt sie zurück ins Dorf ihrer Vorfahren. Hier wird sie nicht nur persönlich existenziell unter Druck gesetzt, sie erlebt zugleich die Entführung ihrer kleineren Geschwister Iris und Soly. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Nelson nimmt sie die Verfolgung der Bande auf und erfüllt das Vermächtnis der Mutter: „Wo immer ihr sein mögt, ich bin bei Euch ... Ich werde euch nach Hause bringen.“ - Die fiktive Geschichte von Chanda basiert auf dem Hintergrund der täglichen Pressemeldungen aus Schwarzafrika über marodierende Milizen und deren Gräueltaten mit Hilfe von gedungenen Kindersoldaten. Was in der Zeitung eine Meldung unter anderen ist, wird in diesem Buch als Familiengeschichte um das Mädchen und die junge Frau hautnah lebendig. Die spannend erzählte Geschichte ist kein erfundener Abenteuerroman. Beim Lesen hinterlässt das Buch große Sympathie für die junge Frau und die Hoffnung, dass viele selbstbewusste Chandas die Welt ein bisschen besser machen können.

Empfehlenswert für Jugendliche ab 14 J. und für den Schul- und Konfiunterricht. Zu dem Buch gibt es Unterrichtsmaterialien für die 8. bis 10. Klasse zum kostenlosen Download unter www.dtv.de/lehrer/ .

Rezensent: Wolf-Dieter Koltermann

---

Personen: Stratton, Allan Brandt, Heike

Schlagwörter: Gewalt Afrika Tradition Aberglaube