Couvillon, Jacques
Chicken Dance
Bücher

Ein 11-jähriger Junge entwickelt sich vom Kind zum Jugendlichen, der sein Leben selbstbestimmt in die Hand nimmt.


Rezension

Don Schmidt erlebt in Horse Island, einer Stadt „randvoll mit Hühnerfarmen", eine traurige und einsame Kindheit mit einer lieblosen, egomanen Mutter und einem Vater, der meist abwesend ist und sowieso nichts zu sagen hat. Freunde hat Don keine. Die ersetzen ihm seine Hühner, sind sie doch die einzigen, die ihm zuhören. Dann gewinnt Don den „Hühner-Wissens-Wettbewerb" und plötzlich wird sein Leben spannend. Dank seiner feinen Beobachtungsgabe, die sich nicht nur auf Hühner, sondern auch auf menschliche Beziehungen erstreckt, entwirrt er langsam das Knäuel von Lebenslügen, in das seine Eltern verstrickt sind und entwickelt für sich eigene Standpunkte. Trotz der traurigen, beklemmenden Kindheitsgeschichte muss man beim Lesen immer wieder schmunzeln, denn der Autor zeichnet Don als ein nur scheinbar naives, ahnungsloses Kind, das den Erwachsenen den Spiegel vorhält. Durch geschickte Erzählweise gelingt es, neben der inneren Dramatik auch eine äußere Handlungsspannung aufzubauen

Jugendliche, die sich auf das Schicksal einer einsamen Kindheit und einer zerstörten Familie einlassen mögen, werden das leicht überzogen wirkende Ende tolerieren.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Couvillon, Jacques Mumot, Andre

Schlagwörter: Freundschaft Familie Kindheit

Couvillon, Jacques:
Chicken Dance / Jacques Couvillon. Dt. von Andre Mumot. - Berlin : Bloomsbury, 2011. - 334 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8270-5458-6

Zugangsnummer: 28252
Signatur: Ju 2/2 - Bücher