Bauer, Theodora
Chikago Roman
Bücher

Drei junge Menschen aus einem burgenländischen Dorf wollen Anfang der 20er Jahre ihr Glück in den USA versuchen. Katastrophen bahnen sich an.


Rezension

An der ungarisch-österreichischen Grenze, im Ort Kittsee, gibt es eine Siedlung namens Chikago – von Einwanderern so genannt nach dem großen Chicago. In den 20er Jahren kam die erste Auswanderungswelle vor allem aus der armen Landbevölkerung. Der junge Ferenz will „auf Amerika“ gehen, nach Chicago. Seine schwangere Freundin Katica möchte ihn nicht allein lassen und bekommt mit Mühe auch ein Visum. Durch ein Unglück ist ihre Schwester Anica dabei. Aus der Reise „nach drüben“ wird eine gefahrvolle Flucht.
Das Leben in Chicago wird für die drei jungen Menschen katastrophal. Sie werden von den Einheimischen nicht angenommen, scheitern an den kapitalistischen Arbeitsbedingungen. Katica stirbt bei der Geburt des Sohnes Josip. Ferenz wird arbeitslos und alkoholabhängig. Anica nimmt Josip zu sich. Sie beide allein kehren nach Europa zurück.
Die Autorin erzählt geschickt eine 16 Jahre dauernde Familiengeschichte mit zeitgeschichtlichem Hintergrund. Die Namen ihrer Protagonistinnen sind je nach Aufenthaltsort verschieden: Es geht um Entwurzelung und Identität.

Das Buch sei Leserinnen und Lesern empfohlen, die eine spannende Lektüre suchen, mit Parallelen zu heutigen Migrationsumständen.

Rezensent: Christoph Kuhn


Personen: Bauer, Theodora

Schlagwörter: Identität Familie Auswanderung Roman

Bauer, Theodora:
Chikago : Roman / Theodora Bauer. - Wien : Picus, 2017. - 254 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7117-2052-8

Zugangsnummer: 37313
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher