Die persönlichen Erinnerungen des Schriftstellers Yu Hua geben Einblicke in Kultur und Alltagsleben des modernen China.
Rezension
Ausgehend von 10 scheinbar willkürlich gewählten Begriffen assoziiert Yu Hua Aspekte aus seinem Leben und stellt sie in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext. Das tut er nicht ohne Ironie in einem erzählerischen Ton und lässt damit die Leser an seiner privaten Perspektive teilhaben. Besonders gut gelingt dies in dem Kapitel "Lesen", in dem er darlegt, an welch skurriler Auswahl an Texten er seinen Lesehunger stillen musste. Geboren 1939 hat der Autor viele gravierende gesellschaftliche Umbrüche miterlebt. Das heutige politische System Chinas kritisiert er scharf, setzt es mit dem Regime der Kulturrevolution sogar in vielem gleich, dennoch spürt man in den Texten eine hoffnungsvolle Verbundenheit. Yu Hua gehört zu den einflussreichsten Schriftstellern Chinas und ist durch mehrere Romane auch international bekannt. Er selbst beschreibt diese Essays als eine nicht-fiktionale Ergänzung zu seinem düsteren Gesellschaftsroman "Brüder". In China durfte das Buch nicht erscheinen.
Empfohlen allen Lesern, die daran interessiert sind, China und die Menschen in diesem Land von der Geschichte die letzten Jahrzehnte her zu verstehen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Hua, Yu
Hua, Yu:
China in zehn Wörtern : Eine Einführung / Yu Hua. Dt. von Ulrich Kautz. - Frankfurt am Main : Fischer, 2012. - 335 S. ; 21 cm. - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-10-095807-5 geb. : EUR 19.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Hua - Buch