Mit einem Trauma kämpfen und das Leben trotzig annehmen und gestalten, davon handelt das Debüt von Anna Silber.
Rezension
Die Geschichte rankt um sechs junge Erwachsene, die eines verbindet, sie kämpfen mit einem Schmerz, einer Irritation oder einer abhanden gekommenen Liebe. Sie müssen vertraute Fährten aufgeben, Menschen loslassen, sich selbst im Spiegel anschauen und getroffene Entscheidungen überprüfen. Im beruflichen Kontext wie in der Pflege privater Beziehungen hat es Verletzungen gegeben. Es ist nicht klar, ob verwunden werden kann, was weh tut. Hier baut sich im Buch eine Spannung auf. Werden Anniko und Adam sich noch einmal binden können? Wird die Krisenjournalistin Ezra wieder einen Auslandsaufenthalt annehmen, obwohl sie den letzten noch gar nicht verkraftet hat? Werden die Geschwister Katja und Thilo weiter gegeneinander kämpfen oder sich einst trösten können? Wird der einjährige Felix später frei sein von den seelischen Hypotheken seiner Eltern? Beim Lesen wächst der Wunsch, dass es eine glückliche Wendung für alle gibt, doch das bleibt bis zum Ende offen. Der Leser und die Leserin können sich in den Beziehungsreigen einfinden und sich erträumen, wie die Zukunft für alle aussehen wird.
Sechs Erwachsene um die 30 treffen in Berlin anlässlich eines Kindergeburtstages mit ihrem belastenden Lebensgepäck aufeinander.Rezensent: Christine Behler
Personen: Silber, Anna
Silber, Anna:
Chopinhof-Blues : Roman / Anna Silber. - Wien : Picus, 2022. - 243 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7117-2117-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher