Leben und Werk Christian Morgensterns (6. Mai 1871-31. März 1914) im Kontext der wilhelminischen Epoche.
Rezension
Die kurze Lebenszeit Morgensterns entspricht der des deutschen Kaiserreichs, das mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges seinem Ende entgegen ging. Wenige Monate zuvor starb der seit Jahren an einem Lungenleiden erkrankte Lyriker mit nur 43 Jahren. Viele seiner Texte sind heute geflügelte Worte und seine Figuren - wie Palmström, Mondschaf, Nasobem - legendär. Aber nur wenig ist über sein Leben präsent. Die neunbändige, kommentierte Werkausgabe ist fast abgeschlossen und ein differenzierterer Blick auf Leben und Werk möglich. Die hier vorliegende Biographie geht dem unruhigen Leben nach und erschließt dieTexte in seinen 'subversiven' Dimensionen, was man früher als 'humoristisch' abtat, war im Grunde revolutionär, sprengete die üblichen Denkmuster. In etlichen Exkursen werden gesellschaftliche Zusammenhänge erläutert und Persönlichkeiten, die Morgenstern besonders prägten, dargestellt. Breiten Raum nimmt seine Tätigkeit als Übersetzer von Henrik Ibsen und als Verlagslektor bei Bruno Cassirer ein, ferner seine Reisen und seine umfangreiche Korrespondenz.
Eine aufschlussreiche Lektüre zu Christian Morgensterns Leben und Werk und seiner Zeit.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Schimmang, Jochen
Schimmang, Jochen:
Christian Morgenstern : Eine Biografie / Jochen Schimmang. - Wien : Residenz, 2013. - 271 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-7017-3263-0 geb. : EUR 24.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch