Plädoyer für eine lebendige und partizipative Kirche, in der Menschen mit ihren Sinnfragen ernst genommen werden.
Rezension
Die bekannte und engagierte Theologin, Dozentin und Religionspädagogin Martina Steinkühler macht ihrem Ärger Luft und beschreibt unter Nennung zahlreicher Beispiele, was sie in der kirchlichen Praxis, insbesondere in Gottesdiensten und im Religionsunterricht, stört: Besserwisserei, Belanglosigkeit und Achtlosigkeit von der Kanzel, halbherziger Religionsunterricht und ein uninspirierender Umgang mit biblischen Texten. Demgegenüber wirbt sie für eine Kirche, in der Menschen nicht angepredigt werden, sondern in der sie einen Raum erhalten, in dem um Gott, den Glauben und das Unverfügbare gerungen wird, so wie es in den biblischen Geschichten, die "Lebensgeschichten" sind, abgebildet ist. - Dem Buch sind die Leidenschaftlichkeit und die Betroffenheit der Autorin abzuspüren. So kann und will es keine umfassende und systematische Neukonzeption von Kirche oder Christentum entwickeln, sondern ist als kritischer und wohlwollender Zwischenruf zu verstehen, der aufrütteln und bewegen soll.
Als Diskussionsgrundlage und -anregung für Presbyterien und Gemeinden und für Religionslehrer*innen äußerst empfehlenswert, weniger geeignet für ein allgemeines Publikum.Rezensent: Anne Rank
Personen: Steinkühler, Martina
Steinkühler, Martina:
Christin bin ich trotzdem / Martina Steinkühler. - München : Claudius, 2018. - 176 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-532-62813-3 kt. : EUR 15.00
Gemeindearbeit - Signatur: Ch Ste - Buch