Kadare, Ismail
Chronik in Stein Roman
Bücher

Denkmal für die Stadt Gjirokastra: „Es war dies wirklich eine sehr seltsame Stadt.“


Rezension

In „Chronik in Stein“ (im Original erschienen 1971) setzt der Autor Ismail Kadare seiner Geburtstadt (und der des Diktators Enver Hoxha) ein Denkmal. In dieser Stadt erlebt das Kind den Zweiten Weltkrieg. Die Besatzungsmächte wechseln: erst Italien und Griechenland, später die Engländer und schließlich die Deutschen. Der Junge schildert den Alltag in der Stadt und die Gespräche der Menschen um ihn herum, die er nicht immer versteht. Zuletzt flieht der Erzähler mit seinen Eltern in ein Dorf und beobachtet die Zerstörung seiner Geburtsstadt aus der Ferne. Als sie wieder zurückkehren, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens: Menschen liegen tot in den Straßen, zum Tode Verurteilte sind an Strommasten aufgehängt, die Häuser der Stadt sind zerstört.
Ismail Kadare (geb. 1936) gilt als einer der bekanntesten Schriftsteller Albaniens. Dieser Roman hat eine besonders weite Verbreitung, er war zeitweise Pflichtlektüre in den Schulen. Kritisch zu sehen ist allerdings die Nähe des Schriftstellers zum Diktator Enver Hoxha.

Hilfreich um den kulturellen Hintergrund von Flüchtlingen aus Albanien besser zu verstehen. Bei Bedarf sehr gerne empfohlen.

Rezensent: Maike Linne


Personen: Kadare, Ismail Röhm, Joachim

Schlagwörter: Albanien Kommunismus

Kadare, Ismail:
Chronik in Stein : Roman / Ismail Kadare. Dt. von Joachim Röhm. - Frankfurt : Fischer, 2012. - 266 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-596-19178-9

Zugangsnummer: 35966
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher