Ein junges, schnelles Buch über ein altes Land in alten Schwierigkeiten.

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Rezension

Naja. Es gibt eine Stelle, da beschreibt Bockenheimer, wie seine Mutter ihn für ein Genie hält, egal, was er verzapft. Dieser mütterliche Glauben hat wahrlich Blüten getrieben. Hier schreibt ein Greenhorn über ein Land, das Jungen und Alten gleichermaßen Rätsel aufgibt. Und er schreibt schnell, selbstbewusst, selbstüberzeugt und macht sich unentwegt zum Maßstab seiner Urteile. Ist das zutreffend? Ist das angemessen? Egal. Das Büchlein liest sich ruckzuck runter, es tut keinem weh und ist so beliebig wie die Leute, die der Autor befragt. Natürlich muss ein schwuler Pornostar über Zionismus reden und natürlich wird über den Sex unter Nahostlern spekuliert (Er ist besser als unter Europäern, wen wundert´s?). Trotzdem wird ein Land gezeichnet, das voller Leben und Überlebenswillen steckt und dessen Geschichte bis zum heutigen Tag mit dem Antisemitismus verquickt ist.

Für alle, die bei Israel immer noch nur an die Bibel denken, ist dieses zeitgenössische Bild eine wichtige Entdeckung wert.

Rezensent: Christiane Thiel

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Personen: Bockenheimer, Johannes C.

Schlagwörter: Israel Jugend Zionismus Herzl