Außergewöhnliches Bilderbuch über eine unerwartete Begegnung und Annäherung und den Mut zu neuen Schritten.
Rezension
Die argentinische Autorin erzählt die Geschichte ihrer Mutter, die als kleines Mädchen die Wäsche austrägt und so den Mann kennenlernt, der niemandem die Türe öffnet, nie das Haus verlässt und auch das Geld wortlos unter die Matte vor der Tür legt. Er eröffnet ihr die Welt der Bücher und sie eröffnet ihm den erstmaligen Weg wieder heraus aus seinem Haus - beide er"mutigen" sich. Auffällig breit ist das Format des Bilderbuches, so dass die weiten Wege, die Clara und der Mann aufeinander zugehen müssen, fühlbar werden. Der Text des Bilderbuches umfasst sehr wenige, knappe Sätze, die nur in dem sich entwickelnden Gespräch zwischen Clara und dem Mann schließlich komplex werden, und ist in die großartigen, in ihrer gelungenen Farbgebung ungemein ausdrucksstarken, mehrschichtig und mehrdimensional wirkenden Illustrationen eingebettet, die unterschiedliche Ebenen im Bild zusammenfügen und so verschiedene Facetten und Handlungen Claras und des Mannes hervorheben.
Ein Buch, das die Begegnung mit einer anderen Kultur und Zeit ermöglicht und die Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Menschen thematisiert - sehr zu empfehlen für alle Büchereien!Rezensent: Anne Rank
Personen: Andruetto, Maria Teresa Trach, Martina
Clara und der Mann im großen Haus / Maria Teresa Andruetto. Ill. von Martina Trach. Dt. von Jochen Weber. - Basel : Baobab, 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 19 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-905804-97-3 geb. : EUR 19.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Cla - Buch