Der Retrokrimi, stimmungsvoll ausgestattet im Stil der 1960er Jahre, dreht sich um zwei Morde im winterlichen Südtirol.
Rezension
Der Süditaliener Commissario Tasso und seine Praktikantin Mara, die Tochter des Bürgermeisters von Meran, ermitteln im Fall eines ermordeten Malers und einer Kunstfälschung im Nobelhotel Bellevue. Die selbstbewusste, blitzgescheite Mara ist ausgesprochen emanzipiert und überzeugt den launischen Commissario mit ihrer – oftmals ein wenig vorschnellen – Kombinationsgabe und ihrem Kunstverstand. Eingerahmt wird die zunehmend spannende Krimihandlung von Schilderungen der winterlich reizvollen Umgebung und des eleganten Ambientes der in den 1960er Jahren mondänen Urlaubsregion. Dabei bleiben die Konflikte der politisch unruhigen Gegend, ausgelöst durch die erzwungene Italienisierung Südtirols im Zweiten Weltkrieg, zumeist im Hintergrund. Insgesamt wirkt der Sprung in die 1960er Jahre ein wenig zusammengewürfelt, doch entstanden ist ein süffig zu lesender Krimi ohne nostalgische Rührseligkeiten, ohne großes Blutvergießen und mit einem sympathischen Ermittlerteam.
Der Zeitsprung in die 1960er Jahre wirkt recht aufgesetzt, der Krimischmöker hat aber dennoch Charme und eignet sich für die leichte Unterhaltung im Urlaub oder im Krankenhaus.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Milani, Gianna
Milani, Gianna:
Commissario Tasso auf dünnem Eis : Kriminalroman / Gianna Milani. - Köln : Lübbe, 2021. - 316 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7857-2750-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher