Junge Ehefrau sucht nach Ursache für fehlende Vater-Anerkennung und kommt Familiengeheimnis auf die Spur.
Rezension
Die junge Lektorin Constance heiratet einen älteren Professor, eine dominante Persönlichkeit, der meint, sie brauche sein Wissen wie "ein durstendes Kind". Er stellt ihre "innere Zerbrechlichkeit" fest, ihr "fehlendes Fundament". Ihre ganzen Zweifel und ihr ganzes Bewusstsein kreisen um die fehlende Liebe und Anerkennung ihres Vaters - eine quälende Situation für alle Beteiligten, auch die leichtlebige Schwester, die der Vater viel mehr liebt und seine Haushälterin. Kernthema ist die Lebenslüge: Constance ist das Kind des Mannes der Haushälterin, der ihre früh verstorbene Mutter liebte und sie der lebende Beweis für diesen Betrug. Ihr Vater brachte den Mann dazu, sich umzubringen. Constance und der Professor sind die wechselnden Ich-Erzähler von ausführlichsten Schilderungen der Gefühle, Gedanken und Selbstreflektion. Das Ganze ist brillant erzählt und übersetzt, doch man braucht Geduld für diese Entwicklungsgeschichte.
Anspruchsvolle Lektüre für weibliche Leser, geeignet für Bibliotheken mit größerem Belletristik-Bedarf.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Walitzek, Brigitte McGrath, Patrick
McGrath, Patrick:
Constance : Roman / Patrick McGrath. Dt. von Brigitte Walitzek. - Stuttgart : Oktaven, 2021. - 282 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7725-3025-8 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: McG - Buch