Auf dem Untergrund von Unsicherheit und Zufall erzählt Rathgeb die Leidensgeschichte einer Familie.
Rezension
Rathgeb bearbeitet, was Zufall oder Unsicherheit für Menschen bedeuten können. Der Zufall fügt, er diktiert, was ist, aber auch nicht sein könnte oder anders sein könnte. Die Mutter erkrankt, der Vater fährt seine Töchter und sich in den Tod. Vieles bleibt offen, nichts wird direkt erklärt oder verstanden. Die Unerklärlichkeit, das Schicksal ist das Schreckliche, das Angst macht. Im letzten Teil erfährt die zurückgebliebene Mutter Hilfe von Cooper. Rathgeb formt ihn zum spirituellen Ratgeber. "Angst vor dem Werden" ist Coopers Formel, die den Ausweg aus der Unsicherheit anzeigt. Cooper ist der "Weise", der im Predigtton spricht. Die Sprache des Romans ist stark, symbolaufgeladen, konzentriert, wesentlich - fast schon überladen. Der Roman hat Hiob-ähnliche Züge. Die Lebensunsicherheit, das Unberechenbare, das Chaos ist der Stoff des Romans, der durchlitten werden muss.
Für Literaturgottesdienste, vielleicht auch für Menschen, die Schicksalsschläge erfahren haben; Trauergruppen; Hospizhelfer.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Rathgeb, Eberhard
Rathgeb, Eberhard:
Cooper : Roman / Eberhard Rathgeb. - München : Hanser, 2016. - 138 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-25281-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher