Lewin, Waltraud
Córdoba Roman
Bücher

Ein Roman um Liebe und Hass in Cordoba im 16. Jahrhundert nach der Rückeroberung durch die Christen.


Rezension

Andalusien war im hohen Mittelalter unter maurischer Herrschaft ein positives Beispiel für das Zusammenleben von Muslimen, Juden und Christen. 1492 wurde Andalusien von den Christen zurückerobert. Muslime und Juden wurden vertrieben, sofern sie sich nicht zum christlichen Glauben bekannten. Doch der Konflikt zwischen den „Altgläubigen“ und den konvertierten „Neuchristen“ blieb nicht lange aus. Letztere wurden aus vielen Städten gejagt. Als weltoffene Stadt öffnete Cordoba seine Tore für die Flüchtlinge. Der Bürgermeister war überzeugt, dass die Integration zu schaffen sei. Doch mit der wachsenden Zahl der Flüchtlinge eskalierten die Ereignisse. Auf diesem Hintergrund schildert Waltraud Lewin einfühlsam und ungeheuer spannend die Liebes- und Leidensgeschichte der Tochter des Bürgermeisters und des Sohnes einer ursprünglich jüdischen Familie. Sie schildert einerseits die brutale Rolle von Kirche und Inquisition damals und öffnet fast nebenbei den Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation.

Ein fesselnder Roman, der die schlimme Rolle der Inquisition im Mittelalter verdeutlicht, aber auch immer wieder an die aktuelle gesellschaftliche Situation denken lässt.

Rezensent: Karl Foitzik


Personen: Lewin, Waltraud

Schlagwörter: Religion Diskriminierung Inquisition

Lewin, Waltraud:
Córdoba : Roman / Waltraud Lewin. - Hildesheim : Gerstenberg, 2016. - 319 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8369-5458-7

Zugangsnummer: 36031
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher