Die Erlebnisse einer sechsköpfigen Pastorenfamilie in den frühen 70er Jahren in einem Vorort von Chicago.
Rezension
Der amerikanische Erfolgsautor erzählt in seinem Neuling von Mennoniten-Pfarrer Russ, der eine Schwarzengemeinde unterstützt und sich seit langem für eine entlegene Navajo-Gemeinde engagiert. Als ein junger Theologe in der Jugendgruppe aktiv wird, wird Russ dort hinausgedrängt. Auch in Russ‘ Familie kommt es zu Konflikten. Sein ältester Sohn will zur US-Armee nach Vietnam, sein zweitältester handelt mit Drogen und muss für eine Weile in die Psychiatrie. Seine Tochter verliebt sich in einen lokalen Musiker und bekommt ein Kind. Russ‘ Frau trauert ihrer ersten Beziehung nach. Als Russ sich mit einer Witwe einlässt, steht er bald vor einem Scherbenhaufen.
Mit leiser Ironie erzählt Franzen aus verschiedenen Perspektiven von einem Familienkonflikt vor dem Hintergrund des rebellischen Zeitgeistes. Er gibt seinen Charakteren Tiefe, die trotz ihrer Schwächen sympathisch bleiben. Der Widerspruch zwischen einem sozial engagierten Christentum und persönlichen Unzulänglichkeiten ist ein zentrales Thema.
Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Franzen, Jonathan Abarbanell, Bettina
Franzen, Jonathan:
Crossroads : Roman / Jonathan Franzen. Dt. von Bettina Abarbanell. - Hamburg : Rowohlt, 2021. - 825 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-498-02008-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher