Der autobiographische Roman beschreibt die Jugendjahre des Autors und seinen Weg zum Schreiben.

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Rezension

Wer spricht, wenn einer von früher erzählt? Das fragt sich ein Autor, der die Geschichte seiner frühen Jahre aufschreiben will. Dazu gehört auch die Geschichte seiner Eltern, der Wiener Schauspielerin und des versehrten Kriegsheimkehrers aus Hannover. Beide versuchen der Enge der Nachkriegszeit zu entfliehen. Dabei entfremden sie sich, ihre Ehe zerbricht und der elfjährige Sohn wird ins Internat geschickt – der Beginn eines Martyriums. Bodo Kirchhoff erzählt die Geschichte seiner Kindheit und Jugend in starken Erinnerungsbildern und der ihm eigenen sprachlichen Brillanz. Er erzählt sie mit der Distanz des Schriftstellers als eine auch ihm fremde Geschichte, immer behutsam hinterfragend, nie absolut setzend. Diese Distanz erlaubt es ihm, auch den Schmerz und die Erfahrungen von sexueller Gewalt aus den Tiefen seiner Erinnerungen zu holen.

Ein Muss für Kirchhoff-Fans und Liebhaber einer geschliffenen Erzählkunst.

Rezensent: Claudia Puschmann

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Personen: Kirchhoff, Bodo

Schlagwörter: Jugend Bildungsroman Autobiographie