Das New York der zwanziger Jahre aus dem Blickwinkel der High Society Lady Pauline Manford.
Rezension
Mit spitzer Feder und scharfem Blick beschreibt die bereits 1937 gestorbene Edith Wharton ein ihr bestens bekanntes Milieu. Die bessere Gesellschaft New Yorks in den bewegten zwanziger Jahren ist ihr Thema. Sie nimmt dabei besonders die perfekt funktionierenden Frauen aufs Korn. Ihnen wird ein engmaschiges Korsett aus gesellschaftlichen Zwängen auferlegt. Stets gut gelaunt, sorglos und ewig jung sollen sie ihren Männern den Rücken frei halten, Kinder, Haushalt und Dienstboten im Griff haben und natürlich die interessantesten Gesellschaften organisieren. Pauline Manford stellt sich diesen Anforderungen mit eiserner Disziplin, bis eine kleine Störung von außen beinahe ihre sorgsam gepflegte gesellschaftliche Fassade zum Einstürzen bringt. Erstaunt stellt sie fest, dass dahinter nichts so ist wie gewünscht. Diese amüsante Gesellschaftssatire liest sich locker leicht und macht dennoch nachdenklich.
Der Roman kann vielen Büchereien empfohlen werden und eignet sich außerdem besonders für Literaturkreise.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Wharton, Edith Ott, Andrea
Wharton, Edith:
Dämmerschlaf : Roman / Edith Wharton. Dt. von Andrea Ott. - München : Manesse, 2013. - 320 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7175-2172-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher