Vigan, Delphine de
Dankbarkeiten Roman
Bücher

Eine Erzählung vom Altwerden, von Liebe und Empathie.


Rezension

Michka, eine weltoffene alte Dame, fühlt plötzlich, dass sie nicht mehr allein leben kann und zieht in ein Seniorenheim. Sie, die früher als Korrektorin arbeitete, verliert nun in ihrem aktiven Sprachschatz Wörter, die sie aber durch ähnlich klingende ersetzt. Zwei junge Menschen, Marie, um die sich Michka wie eine Mutter gesorgt hat, und Jerome, der Logopäde des Heims, verstehen die alte Dame und kümmern sich liebevoll um sie. Marie ist schwanger und Jeromes Verhältnis zu seinem Vater gestört. Trotz ihrer Aphasie versucht Michka, beiden zu helfen. Ein Herzenswunsch quält sie jedoch: Je mehr sie ihre Sprache verliert, desto stärker wird ihr Verlangen, das Paar zu finden und ihm zu danken, das ihr als Kind das Leben gerettet und bei sich aufgenommen hat. Eine Suchanzeige, die Marie aufgibt, bringt kein Ergebnis. Und so macht sich Jerome persönlich auf die Suche, die letztendlich erfolgreich ist.

Dieser kleine Roman ist von tiefer Emotionalität geprägt. Die Autorin erzählt in leisen Tönen von der Zuneigung dreier Menschen, vom Mitgefühl und von der Dankbarkeit. Sehr empfehlenswert.

Rezensent: Cornelia von Forstner


Personen: Vigan, Delphine de Heinemann, Doris

Schlagwörter: Liebe Altern Empathie Dankbarkeit

Vigan, Delphine de:
Dankbarkeiten : Roman / Delphine de Vigan. Dt. von Doris Heinemann. - Köln : DuMont, 2020. - 165 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8321-8112-3

Zugangsnummer: 41303
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher