Ein achtsames Lesebuch zum Innehalten und zur Sprachreflexion.
Rezension
An einem Sonntagnachmittag ist die Zeit zu Besuch, weiß, flirrend zart und mit langen Wimpern. Als Lara das Zimmer betritt, winkt ihr die Zeit verstohlen zu, denn die beiden sind Freunde. Alle anderen sehen sie nicht: Opa will sich „die Zeit vertreiben“ und Laras ältere Geschwister wollen die Zeit mit Cola und Handyspielen „totschlagen“. Da geht die Zeit. Lara eilt ihr nach, aber die Zeit ist fort. Auf der Suche nach ihr erfährt Lara, wie viele Erwachsene mit der Zeit umgehen. Sie haben keine Zeit, denken Zeit sei Geld oder haben sie nie bewusst gesehen. Aber im Park findet sie sie und erfährt wie Zeit sich dehnen lässt, wie ausdauernd und genussvoll sie ist, wenn sie einfach da ist.
Diese Geschichte lädt zum Verweilen ein. Die zarten Buntstiftzeichnungen, die in vielen liebevollen Details Aspekte der Zeitbetrachtung festhalten, unterstreichen herausragend die sprachliche, aber auch den sich dahinter verbergenden Umgang mit Zeit. Die kindliche Perspektive zeigt auf, wie viele den Genuss von Zeit verkennen und wie wertvoll das Innehalten ist.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Obrecht, Bettina Völk, Julie
Dann gehe ich jetzt, sagte die Zeit / Bettina Obrecht. Ill. von Julie Völk. - München : Tulipan, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-86429-461-7
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher