Die kleine Erzählung befasst sich mit den Konzertreisen der Wunderkinder Wolfgang und Nannerl Mozart.
Rezension
Härtling, schon mit Titeln über Schubert und Schumann im Genre „Musikerbiographie“ erfolgreich, beschreibt hier einen Teilaspekt von Mozarts Leben. Auf Konzertreisen durch Europa eilen die beiden Wunderkinder Nannerl und Wolfgang von Erfolg zu Erfolg, geschäftstüchtig vermarktet von Vater Leopold. Härtling beschreibt nicht nur das hinlänglich Bekannte. Er versucht, sich in das Innenleben eines Kindes einzufühlen, das überall bewundert und gehätschelt wird und doch ohne seine Schwester zutiefst einsam ist. Der kleine Mozart kompensierte die Strenge des Vaters und die ständige Ignorierung seiner kindlichen Wünsche ab und an durch unflätige Ausdrucksweise und kindische Allüren, ein Verhalten, das ihm auch noch als Erwachsener ab und an Vergnügen bereitete. Härtling zeigt uns die Gefühlswelt eines Kindes, das anders ist, anderen weit voraus in seiner musikalischen Ausdrucksfähigkeit, getrieben von der eigenen Begabung und vom Ehrgeiz des Vaters.
Das schmale Bändchen ist auch nach dem Mozartjahr durchaus lesenswert für alle Musikliebhaber und Mozartfreunde.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Härtling, Peter
Härtling, Peter:
Das ausgestellte Kind : Mit Familie Mozart unterwegs / Peter Härtling. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2007. - 104 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-462-03762-3
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher