Gegenwartsdiagnose in Romanform, Lebensgefühl von Paaren zwischen Geborgenheit und Entfremdung.
Rezension
Johanna Straub verfolgt anhand verschiedener, abwechselnder Erzählstränge die Paarbeziehungen von in den 1970ern geborenen, fiktiven jungen Erwachsenen. Sie umreißt Fragen wie Kinderwunsch, Partnersuche, Untreue, Lüge, Elternwerden, ohne jedoch eine Tiefe bei der Schilderung dieser Problemlagen zu schaffen. Der Ziellosigkeit und Betäubung der Akteure entspricht auch der Stil der Verfasserin: das Buch lässt sich unschwer lesen; das Versprechen eines kathartischen Moments bleibt jedoch uneingelöst. Eine solch resignative Lesbarkeit der Gegenwart mag es wert sein, diskutiert zu werden, ohne dass ihr jedoch ein fester Platz zugewiesen werden könnte. Die Trostlosigkeit und Einsamkeit von sich am nahesten stehenden Menschen hinterlässt beim Leser ebenfalls Bedrückung und Freudlosigkeit. Ist das der Spiegel in den man schauen möchte? Dürftige Lesart einer um sich selbst kreisenden Generation
Leicht lesbares Buch, jedoch ohne erkennbaren Spannungsbogen, als Diskussionsgrundlage in der Arbeit mit jungen Erwachsenen reizt es bestimmt zu Widerspruch; resignativ. Eher zum Eigenbesitz als zur Anschaffung für ev. Büchereien geeignet.Rezensent: Dorothy Bonchino-Demmler
Personen: Straub, Johanna
Straub, Johanna:
Das Beste daran : Roman / Johanna Straub. - München : Liebeskind, 2010. - 221 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-935890-69-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher