Ein Buch über die Liebe und ihre Gefahren. Sprachakrobatik. Gefühlskarusell. Schwieriges Leben.
Rezension
Niemand kann so über die Liebe und ihre Probleme schreiben, wie A. L. Kennedy. Männer und Frauen in hochsensibler Aufmachung. Hier ist nichts gewöhnlich. Immer wechselt direkte Erzählung mit Gedanken ab, die kursiv gesetzt sind. Das macht das Buch schwer lesbar und manchmal zu einer Zumutung. Schade. Es geht um ein Paar, das einige Zeit als Trickbetrüger gearbeitet hat. Sie haben Séancen abgehalten und mittels kodierter Sprache den Leuten Geschichten abgeluchst, die sie in die Lage versetzten, wiederum den Kontakt mit Verstorbenen vorzugaukeln. Diese Passagen sind meisterinnenhaft erzählt und atemberaubend in ihrer Ehrlichkeit über den Betrug. Arthur und Elisabeth begegnen sich zufällig oder absichtlich bei einer Kreuzfahrt wieder. Beth ist mit ihrem neuen Partner an Bord. Das miese Wetter mit heftigem Seegang zwingt die meisten Passagiere ins Bett. Nur die beiden können wieder nicht ohne einander. Wie schön. Aber eben mit viel Herzschmerz. Geht aber gut aus.
Für geübte LeserInnen, die Gewinn aus nicht so leicht zugänglichen Texten ziehen können, ein Lesevergnügen. Gut für Literaturkreise geeignet.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Herzke, Ingo Kennedy, A. L.
Kennedy, A. L.:
Das blaue Buch : Roman / A. L. Kennedy. Dt. von Ingo Herzke. - München : Hanser, 2012. - 364 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-446-23981-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher