Enquist, Per Olov
Das Buch der Gleichnisse Ein Liebesroman
Buch

Ein verloren geglaubter Notizblock seines Vaters mit Liebesgedichten ist Anlass für den Erzähler sich an seine eigenen Liebesgeschichten zu erinnern.


Rezension

Der Erzähler erhält im Februar 2011 einen Notizblock mit längst verbrannt geglaubten Liebesgedichten seines Vaters zugeschickt. Sein Vater ist kurz nach seiner Geburt gestorben. In dem Notizblock fehlen neun Seiten. Die fehlenden Seiten sind für den Erzähler der Anlass, sich an seine nordschwedische Heimat Västerbotton und die eigenen Liebeserlebnisse zu erinnern. Darunter sind die ersten körperlichen Erfahrungen mit einer 51-jährigen Frau, die den 15-jährigen in die körperliche Liebe einweihte. Diese frühen sexuellen Erfahrungen stellen auch einen Versuch dar, der Zwänge der einengenden Frömmigkeit und Sexualfeindlichkeit der Erweckungsbewegung, der insbesondere die Mutter des Erzählers erlegen war, zu entfliehen. Die Erzählerfigur weist nicht nur mit dem Namen Per Ola, sondern auch mit anderen biographischen Details daraufhin, dass der bekannte schwedische Autor eigene autobiographische Erlebnisse in diesem Buch verarbeitet. Wegen der häufig wechselnden Erzählebenen und des fragmentarischen Charakters einzelner Erinnerungsepisoden nicht leicht zu lesen.

Für Leserinnen und Leser, die anspruchsvolle Romane bevorzugen. Für Literaturkreise, die eine Auseinandersetzung mit Literatur auf einem sprachlich und erzähltechnisch hohen Niveau nicht scheuen.

Rezensent: Anke Märk-Bürmann


Personen: Enquist, Per Olov

Schlagwörter: Liebe Erinnerung Schweden

Enquist, Per Olov:
Das Buch der Gleichnisse : Ein Liebesroman / Per Olov Enquist. Dt. von Wolfgang Butt. - München : Hanser, 2013. - 221 S. ; 21 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-446-24330-9 geb. : EUR 18.90

Zugangsnummer: 0003/2380
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch